Kürzlich hatte ich das zweifelhafte Vergnügen eines Eurowings-Fluges auf einem anscheinen neuen Airbus A320. Ich kann nur hoffen, dass dies nicht der Standard wird im Flugverkehr...
Nachdem mein wegen
Verspätung des Fluges unfreiwillig verlängerter Lounge-Aufenthalt durch den Aufruf zum Boarding abrupt beendet
wurde, musste ich ich noch eine weitere Viertelstunde am Gate warten. Diese Zeit hätte ich
besser in der Lounge verbringen können, um die Notwendigkeiten diesseits und
jenseits meines Verdauungstraktes zu regeln.
Denn diese
stellten mich in der Luft vor ungeahnte Probleme. Als die Anschnallzeichen
erloschen und ich mich körperlich auf die Aufnahme von Erfrischungsgetränken
vorbereiten wollte, wurden die Fluggäste gebeten, die Waschräume noch nicht zu
benutzen, da noch der Bordservice vorbereitet würde. Die sofort aufkommenden
Assoziationen schob ich beherzt beiseite und wartete, wie es sich hier für
den erfolgreich domestizierten Deutschen gezielt, bis diese Vorbereitungen
abgeschlossen waren .
Um
dies klarzustellen: Zwar ist die Liebe zur guten Küche nicht ganz spurlos
geblieben, jedoch betrachte ich mich nicht als dick. Und der Wohlstand, so man
ihn denn wahrnehmen kann, wölbt sich eher nach vorne als zur Seite, wie es ja
auch seine Natur ist. Wie auch immer, als ich den Waschraum betrat, sah ich
mich genötigt, meine Dimensionen kurz zu überschlagen, um eine geeignete
Eintrittsstrategie zu finden. Bordtoiletten sind immer eng - aber diese waren
die Krönung. Die notwendige Wende ließ im Vergleich das Wendemanöver des neuen
TUI Kreuzfahrers, welches ich kürzlich im Jadebusen miterleben durfte, als
Kinderspiel erscheinen.
Nun
ja, ich habe das Manöver ohne fremde Hilfe und ohne größere Schäden am
Fluggerät hinbekommen und machte mich wohlgemerkt und durstig auf den Weg zu
meinem Platz. Zwar hatte der Bordservice bereits bereits begonnen, aber der
proximale Wagen war noch in der drittletzten Reihe, und die letzte Reihe war frei.
Also rechnete ich mit einem Überholmanöver an einem leeren Platz .
Fehlanzeige
- als die Flugbegleiterin auf die Idee kam, mich passieren zu lassen, war der
Gegenverkehr bereits an meinem Platz vorbei . Also folgte ich ihr brav weiter
Reihe für Reihe. Meine Geduld machte sich bezahlt: Irgendwann kam ich
tatsächlich an meinem Platz an und durfte mich den Rest des Fluges über einen
Sitzplatz freuen.
Natürlich,
darum beschreibe ich das auch so ausführlich, hatte die Sache einen Haken: Die
Kollegin aus dem Gegenverkehr befand sich bereits im Rückwärtsgang,. Zwar
schaffte ich es, Blickkontakt herzustellen, mein klägliches Flehen quittierte
sie aber nur mit einem (zugegebenermaßen freundlichen) Lächeln. Das freut zwar
das Herz, nicht jedoch den Bauch.
Schlussendlich konnte ich dem Ganzen doch noch etwas Positives
abgewinnen: Mangels Füllmenge blieb mir ein weiteres Experiment zur
Formbarkeit meines Körpers erspart.
Liebe Eurowings, liebe Nachahmer: Geiz ist geil - aber das geht wohl doch etwas zu weit.
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